Das junge Leben

Tenzin Wangyal Rinpoche wurde in Amritsar, Indien, geboren, kurz nachdem seine Eltern aus ihrer tibetischen Heimat während der chinesischen Kulturrevolution 1959 flüchten konnten. Im Alter von 10 Jahren wurde Tenzin Rinpoche im Menri-Kloster in der Nähe von Dolanji, Indien, als Mönch ordiniert. Er wurde von seinem Lehrer Lopön Sangye Tenzin als Reinkarnation des berühmten Meditationsmeisters, Lehrers, Wissenschaftlers und Heilers Khyung Tul Rinpoche, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts starb, erkannt.

Ausbildung

Seit dem Alter von 13 Jahren praktiziert Tenzin Wangyal Rinpoche Dzogchen zunächst unter der Anleitung von Lopön Sangye Tenzin und anschließend von Lopön Tenzin Namdak Rinpoche, der ihn von seiner frühen Jugend bis zum jungen Erwachsenenalter wie einen Sohn erzog.

Als einer der ersten 12 Studenten der im Menri-Kloster in Dolanji neu eröffneten Bön-Dialektik-Schule absolvierte Tenzin Wangyal Rinpoche die traditionellen Studien in Philosophie, Dialektik, Logik, Grammatik, Exegese und Diskussion, Astrologie und Medizin und schloss diese Ausbildung 1986 mit dem Titel „Geshe“ ab, was einer Promotion in Philosophie an westlichen Universitäten gleicht.

Nach diesem Abschluss war Tenzin Wangyal Rinpoche an der „Library of Tibetan Works and Archives“ in Dharamsala, Indien, beschäftigt, bevor er 1988 die Gelegenheit nutzte, in den Westen zu gehen und dort für die Erhaltung der Bön-Lehren zu arbeiten.

(eine ausführliche, autobiographische Darstellung der frühen Jahre in: Der kurze Weg zur Erleuchtung, Frankfurt 1997, S. 15 – 35)

Belehrungen im Westen

Tenzin Wangyal Rinpoche ist einer der wenigen Lamas der Bön-Tradition Tibets, die im Westen lehren. Er hat als einer der ersten die Lehren des Bön hier zugänglich gemacht, die er selbst seit seinem 13. Lebensjahr praktiziert. Wichtige Lehrer während seiner Ausbildung waren Lopön Sangye Tenzin und Lopön Tenzin Namdak. Sein traditionelles Studium im Kloster Menri in Dolanji (Indien) schloss er nach 11 Jahren mit dem Geshe-Titel, dem höchsten akademischen Grad, ab. Er wurde als Reinkarnation des berühmten Meisters und Gelehrten Khung Tul Rinpoche erkannt.

Seit 1989 lebt Tenzin Wangyal Rinpoche im Westen. 1992 gründete er in Charlottesville, Virginia, USA, sein Hauptzentrum, das Ligmincha Institut, das sich der Erhaltung und Verbreitung der Lehren des Bön widmet. Mit dem gleichen Ziel legte er 2006 den Grundstein für das Lishu Institut in der Nähe von Dehra Dun, Indien, wo er westlichen Schülern die Möglichkeit zu längeren Retreats und zu intensivem Studium der Bön-Tradition eröffnen wird.

Tenzin Wangyal Rinpoche lehrt regelmäßig in den USA, Europa und Mexiko und ist bekannt für seine Fähigkeit, die traditionellen Lehren in klarer, moderner und humorvoller Weise dem westlichen Publikum zu vermitteln.

Familienleben

Im Frühjahr 2004 heiratete Tenzin Wangyal Rinpoche Tsering Wangmo, die Schwester von Lama Khyimsar Rinpoche (Linienhalter der Bon Klöster Pungmo Gon und Lhari Nyiphug in Tibet und Gründer des tibetischen Yungdrung Bon Institut, England).

Im Herbst 2005 wurde ihr erster Sohn, Senghe, geboren. Die Familie Wangyal lebt in der Nähe von San Francisco, Kalifornien.

Reflexion des Tages

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