Brief von Rinpoche: Europa-Tour von Rinpoche von März bis Mai 2020 auf 2021 verschoben.

Deutsche Übersetzung des Briefes von
Tenzin Wangyal Rinpoche v. 05.03.2020 an die Sangha

Liebe Sangha,

Nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit den Verantwortlichen der europäischen Ligmincha Gemeinschaften habe ich beschlossen, meine bevorstehenden Besuche in Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, der Schweiz und Litauen abzusagen. Ich habe mich verpflichtet, alle abgesagten Veranstaltungen nach 2021 zu verschieben, und ich freue mich darauf, in Europa zu sein, um diesen Sommer in Buchenau, Deutschland und in Wilga, Polen, zu unterrichten.

Meine Entscheidung ist eine Reaktion auf den Ausbruch des COVID-19-Virus. Als Organisation sind wir gegenüber allen, die zu unseren Veranstaltungen kommen, verantwortlich. Solange diese Situation nicht besser verstanden wird und stabiler wird, wollen wir niemanden gefährden oder unbeabsichtigt zur Verbreitung dieser Krankheit beitragen. Daher ist es ratsam, diese Belehrungen zu verschieben und die Bemühungen zur Eindämmung des Virus und zur Verhinderung weiterer Ausbrüche zu unterstützen.

Meinerseits habe ich das Gefühl, dass das Universum sagt, dass ich meine Auszeiten früher und auf andere Weise als geplant nehmen sollte. Anstatt ein ganzes Jahr von meiner Lehrtätigkeit auszusetzen, werde ich kürzere Zeiträume für die Familie, den persönlichen Rückzug und kreative Aktivitäten in Anspruch nehmen. Und ich werde diese kürzeren Pausen öfter einlegen. Im Jahr 2020 werde ich sechs Monate Zeit nehmen, und weitere sechs Monate im Jahr 2021.

Meiner Meinung nach sind all die Nachrichten und die Reaktivität über das Virus eine kollektive Angst, die sich in unseren Reaktionen auf das Geschehen manifestiert. In letzter Zeit gab es so viel Negativität in der Gesellschaft und in den sozialen Medien, zwischen Politikern, politischen Parteien, religiösen Gruppen und Einzelpersonen. Es wird so viel Energie darauf verwendet, sich zu verteidigen und anzugreifen und von anderen getrennt oder abgeschnitten zu sein. Jetzt ist es so, als ob alle sagen: Okay, machen wir eine Pause von der Feindseligkeit gegenüber anderen. Lassen wir unsere Differenzen beiseite und arbeiten wir gemeinsam an einer Lösung, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, uns um die Kranken zu kümmern und die Familien der Opfer zu unterstützen. Wir können diese Situation und alles, was sie uns bringt, als eine Gelegenheit für persönliches und kollektives Wachstum nutzen.

Ich ermutige Euch alle, wie ich es tue, für all diejenigen zu beten, die von dieser oder einer anderen Krankheit betroffen sind: für die Verstorbenen, die Kranken, die in Quarantäne Geratenen, ihre Familien, ihre Angehörigen und für das Wohlergehen aller Mitarbeiter des Gesundheitswesens und der Ersthelfer.

Wie immer sende ich Euch allen meine Liebe und meinen Segen.

Tenzin Wangyal Rinpoche

Original Brief v. 05.03.2020

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